Diese Woche ging es nach der Arbeit endlich wieder mit der Kamera raus. Die letzten Wochen waren anstrengend und die Zeit draußen in der Natur dringend nötig. Ich beschloss zu einer etwas weiter entfernten Kiesgrube zu fahren, da dort Flussregenpfeifer gesichtet worden waren. Wo genau, das wusste ich nicht.

Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln war besser als erwartet, aber anscheinend hatte ich an diesem Tag kein Glück. Ich verpasste alle Anschlüsse und als ich endlich am Ziel war, wusste ich nicht so recht, wie ich auf das Gelände kommen sollte, denn alles war eingezäunt. Ich nahm mein Handy zur Hand und fand einen Weg, aber es waren einige hundert Meter zu Fuß. Ich überlegte kurz, einfach wieder nach Hause zu fahren und den Abend „entspannter“ ausklingen zu lassen, als „ziellos“ an einem Ort herumzulaufen, nur um vielleicht Flussregenpfeifer zu sehen. Aber dann dachte ich mir: Du bist jetzt über eine Stunde hierher gefahren und willst dann einfach aufgeben? Das kam für mich nicht in Frage. Also lief und lief ich, bis ich nach einer weiteren halben Stunde endlich am Ziel war.

Ich erkundete die Gegend und beschloss, mich an einem bestimmten Punkt einfach hinzusetzen und zu schauen, was mich erwartete. Außer Nilgänsen, die die warmen Temperaturen für ein ausgiebiges Bad nutzten, hatte ich keinen Flussregenpfeifer gesehen – aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und tatsächlich. Kurze Zeit später gesellte sich der erste Flussregenpfeifer zu mir und plötzlich waren es drei. Ich konnte mein Glück kaum fassen und blieb wie angewurzelt stehen, schließlich wollte ich sie nicht erschrecken oder stressen. Auch ein Bruchwasserläufer gesellte sich für kurze Zeit ebenfalls dazu. Bis kurz vor Sonnenuntergang blieb ich an dieser Stelle und fuhr glücklich nach Hause.

Fazit: Ende gut, alles gut. Manchmal lohnt es sich, ein paar kleine Strapazen auf sich zu nehmen, die dann von schönen Momenten abgelöst werden.

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